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Svenja Spieler: zwar nicht Topscorerin des Spiels - aber sicher wertvollste Spielerin
Swiss Premium League

SPL1: Zug gewinnt als Team und gewinnt nicht zuletzt Dank einer starken Spielmacherin

Zug gewinnt verdientermassen das Derby gegen ein dezentes Spono Eagles mit 31:25.

Phasenweise haben einem die Spono Eagles schon fast Leid getan. Die Zugerinnen steigern sich nach anfänglichen Schwierigkeiten auf der rechten Abwehrseite und deklassieren phasenweise die Nottwilerinnen.

Vor dem Spiel gegen die spono eagles durfte man gespannt sein, wie sich die beiden Teams präsentieren. Aufgrund der Kaderaufstellung durfte man aber davon ausgehen, dass die Zugerinnen dieses Spiel für sich entscheiden könnten. die Nottwilierinnen befinden sich derzeit in einer erneuten Aufbauphase, was den Zugerinnen die letzten 2-3 Jahre auch erfolge in Bezug auf Titel gekostet hat.

Der Start verlief für den LK Zug alles andere als optimal. Bereits nach acht Minuten lag das Team von Headcoach Patrick Strebel gegen die Spono Eagles mit 3:7 zurück. Doch die Zugerinnen liessen sich davon nicht beirren und kämpften sich eindrucksvoll zurück ins Spiel. Schritt für Schritt glichen sie aus – in der 17. Minute stand es 8:8, fünf Minuten später 10:10. Bis zur Pause drehte Zug das Spiel komplett und ging mit einer 15:10-Führung in die Kabine. Auch nach dem Seitenwechsel knüpfte der LKZ nahtlos an die starke Phase der ersten Halbzeit an und baute den Vorsprung bis zur 41. Minute auf 20:12 aus.

War es bei den Spono Eagles Lisa Herger, welche sich immer wieder in Szene zu setzen wusste, dominierte bei den Zugerinnen Svenja Spieler das Geschehen auf dem Platz. Unauffällig (wie immer), aber effizient und fast immer mit den richtigen Entscheidungen entweder für sich selber oder ihre Mitspielerinnen. Spieler organisierte das Spiel und brachte es fertig, dass sich immer 2 Gegnerinnen mit ihr beschäftigung mussten. Die meisten Tore der Zugerinnen wurden alle durch ihr gefährliche Spielweise herausgearbeitet. Aufgefallen ist auch, dass die Zugerinnen häufig eine Spielverlagerung auf die linke Angriffseite vornehmen und es dann fertig bringen, den Abschluss entweder auf der Gegenseite oder über den Kreis abzuschliessen. Das pendent auf der rechten Angriffseite hat dann aber vollends gefehlt - ebenso die Gegenstosstore.

Die Zugerinnen gewinnen gegen ein im Aufbau befindliches Spono Eagles. Der Aderlass der Spielerinnen, welche den Verein Ende letzter Saison verlassen haben ist wesentlich schwerer zu kompensieren, als dies bei den Zugerinnen der Fall ist. Joline Tschamper - sicher eines ihrer besten Spiele der letzten Zeit - kompensiert den Weggang von Emma Bächtiger ohne Substanzverlust - im Gegenteil. Insgesamt wirkten die Zugerinnen als Team und der Sieg ist auch verdient. Dabei spielt es keine Rolle, dass die Nottwilerinnen derzeit ein wenig weit weg von ihrer Stärke der letzten Jahre sind. Aber auch Zug musste das durchstehen und ist noch nicht am Ende.

Zug – Spono Eagles 31:26 (15:10)
Sporthalle – 305 Zuschauer:innen – SR Abalo/Maurer – Strafen: Zug 1×2 Min., Spono 4×2 Min.

Zug: Abt/Knörr/Trümpler; Schnarwiler, Pietrasik (6/5), Tschamper (5), Schürmann (3), Stutz (2), Brunett, Steinmann (1), Rüegg (2), Spieler (4), Acklin, Bachmann (4), Permach (3), Flückiger (1).
Spono: Strebel/Zürcher/Hartz; von Rotz, Suter (1), Cilurzo, Käser, Herger (10/3), Schmied (1), Egli (6), Pellaton (3), Röösli, Emmenegger (4), Bytyqi (1), Mirdita.

Sie rackert sich ab, ist immer voll dabei und zeigt eine starke Leistung gegen Spono Eagles

Gedanken von Thomas Huber
Zug gewinnt verdient mit 31:26 und Spono Eagles hätte durchaus eine höhere Niederlage einstecken können. Dass an diesem Samstag die Gegnerinnen aus Nottwil nicht wie in den letzten Jahren gewohnt, stark aufspielen können liegt sicher an der Tatsache, dass die Abgänge des Teams sich sehr stark auf das Leistungsvermögen auswirken. Die Spono Eagles benötigen wohl die nächsten zwei Jahre um wieder vorne mitmischen zu können - ausser man verstärkt sich mit ausländischen Spielerinnen. Ob das hingegen wieder Sinn der Sache ist - mhhh..!

Die Zugerinnen steigen mit ihrer Leistungskurve nach oben. Die Tatsache, dass das derzeitige Leistungsniveau der SPL1 deutlich tiefer ist als noch vor ein paar Jahren, kommt ihnen dabei sicherlich etwas entegegen. Wenn die besten Spielerinnen der Liga ins Ausland wechseln und dann Juniorinnen oder SPL2-Spielerinnen nachkommen, kann die Liga kurzfristig wohl nicht stärker werden. Und wenn die Qualität dann wieder vorhanden ist - adieu Schweiz..

Zum Spiel selber ist zu sagen, dass Svenja Spieler mit einer starken Leistung aufgefallen ist. Profiteure dieser Aktionen waren vorallem am Kreis und auf der rechten Angriffsseite zu finden. Als Spielmacherin hat sie das Spiel dominiert, geleitet und entscheidene Handlungen vorgenommen. Dass sie für mich die geborene Rückraum Mitte Spielerin ist - ja, kein Geheimnis. Im Tor überzeugte Jenny Abt und auch Joline Tschamper hat eine top Leistung abrufen können. Ihre Drehtäuschung auf's Tor ist immer noch Top und die herausgespielten Abschlusschancen hat sie gnadenlos genutzt - ebenso Tonja Bachmann, welche alle ihrer 4 Würfe eingenetzt hat.


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